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Parchim

Theaterführung durch die Kulturmühle Parchim

Die Kulturmühle in Parchim wurde am 17. Mai 2023 feierlich eröffnet. Das Gebäude wurde nach umfangreichen Umbaumaßnahmen neu genutzt und beherbergt nun Theater, Museum, Stadtinformation und Gastronomie. Das ursprüngliche Baujahr wird mit 1897 angegeben. Bis zum Jahr 2008 wurde das Gebäude als Getreidemühle und Speicher genutzt.

Bereits im Eröffnungsjahr haben wir an einer Führung durch das neu gestaltete Museum der Stadt Parchim, das sich im historischen Teil des Gebäudes befindet, teilgenommen. Die Dauerausstellung des Museums erstreckt sich über zwei Etagen und befasst sich im Wesentlichen mit der Heimatgeschichte von den ersten slavischen Besiedlungen bis heute. Hinzu kommt noch eine weitere Etage für wechselnde Sonderausstellungen. Alle Etagen sind barrierefrei erreichbar. Das besondere an der Ausstellung im Parchimer Museum ist, dass die Ausstellung in der oberen Etage beginnt. Man nimmt also zunächst den Aufzug, oder wer gut zu Fuß ist, nimmt die Treppe, und gelangt in das vierte Obergeschoss, von wo aus man sich bis in das zweite Obergeschoss herunterhangelt. Im ersten Obergeschoß befindet sich die Verwaltung und im Erdgeschoß die Stadtinfo und das gemeinsame Foyer mit dem Theater sowie die Sanitäreinrichtungen. Bei unserer Führung im Jahr 2023 haben wir lediglich die oberste Etage geschafft. Die zweite Etage und die Sonderausstellung stehen noch aus und werden auf unserer To-Do-Liste eingetragen.

Nun stand am 12. März dieses Jahres aber erst einmal die Führung durch den Theaterteil an. Das Theater befindet sich überwiegend im Neubauteil der Kulturmühle. Das Theater Parchim gehört zum Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin und beherbergt das junge Staatstheater als Proben- und Spielstätte. Bespielt wird das Theater aber auch durch alle weiteren Sparten des Staatstheaters sowie durch Gastspiele und Konzerte.

Unsere Führung begann um 13:00 Uhr. Wir wurden durch den Intendanten Thomas Ott-Albrecht persönlich in Empfang genommen. Nach einer Einführung zur Geschichte des Hauses und des Theaters, ging es mit dem Aufzug in die fünfte Etage. Hier befindet sich im historischen Gebäudeteil die Verwaltung. Von hier aus ging es über einen offenen Verbindungsgang in den Neubauteil des Ensembles. Für die Sehenden ergibt sich hier ein wundervoller Blick über die Dächer der Stadt und die Elde. Auf Grund der Lage direkt am Fluss und der außergewöhnlichen Architektur, wird unsere Kulturmühle von einigen Leuten in Anlehnung an die Elphie in Hamburg auch liebevoll Elde-Philharmonie genannt.

Weiter ging es im Neubauteil durch die Kostümschneiderei, wo die Gewandmeisterin gerade bei der Arbeit war, Aufenthaltsräume mit Panoramablick, Garderoben hin zu den Probebühnen. Hiervon gibt es zwei, die auch beide an diesem Tag belegt waren. Die Probebühnen sind jeweils so groß wie die Hauptbühne, sodass hier inklusive der kompletten Kulisse inszeniert und geprobt werden kann. Nebenbei versorgte uns der Intendant mit kleinen Anekdoten und interessanten Details aus dem Theaterleben. Am Ende fanden wir uns im eigentlichen Theatersaal mit seinen 150 Sitzplätzen wieder. Da Herr Ott-Albrecht noch einen dringenden Anschlusstermin hatte, blieb leider nur wenig Zeit für Fragen und Antworten. Die eine Stunde war wie im Fluge vergangen. Sicherlich hat dieser Nachmittag bei denjenigen Teilnehmenden, die bislang noch nicht im neuen Theater gewesen sind, das Interesse am Besuch einer Vorstellung geweckt.

Im Anschluss haben wir bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen im Restaurant Mahlwerk, das sich ebenfalls in der Kulturmühle befindet, unsere Eindrücke ausgetauscht. Das Restaurant Mahlwerk wird unter der Schirmherrschaft der Lewitz-Werkstätten durch Menschen mit und ohne Einschränkungen betrieben und ist damit ein Beitrag zur Inklusion. Wer einmal Parchim besucht, sollte hier einkehren, auch wenn er nicht das Museum oder Theater besuchen möchte. Lohnenswert ist die gesamte Kulturmühle allemal!

Peter Voß – Gebietsgruppe Parchim des BSVMV e.V.