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Fachinfo

Rehalehrer in Mecklenburg-Vorpommern

 

Bundesverband der Rehabilitationslehrer /-lehrerinnen für Blinde und Sehbehinderte e.V.

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Louis Braille – der Erfinder der Blindenschrift

Louis Braille, der Erfinder der Blindenschrift wurde am 04. Januar 1809 in Coupvray, bei Paris geboren. Im Alter von 5 Jahren erblindete er vollständig, an den Folgen eines Unfalls und einer nachfolgenden Infektion. Er besuchte zunächst die Dorfschule seines Heimatortes und ab 1819 das Pariser Blindeninstitut. Louis Braille war ein aufmerksamer und fleißiger Schüler mit einer großen musikalischen Begabung.

Im Alter von nur 16 Jahren erfand Louis Braille sein geniales Alphabet, welches aus 6 Punkten und 64 Kombinationen bestand. Hieraus entwickelte er 1828 die Notenschrift.Sein leider viel zu kurzes Leben endete am 09. Januar 1852, in Folge einer Tuberkuloseerkrankung. Er selbst erfuhr aber noch 1850 die Einführung seines Schriftsystems in Frankreich und er erhielt auf dem Sterbebett die höchste staatliche Auszeichnung Frankreichs, den Orden der Ehrenlegion. Den weltweiten Siegeszug seiner Blindenschrift erlebte er aber nicht mehr. Erst 1878 auf einem Blindenlehrerkongress wurde Louis Brailles Schriftsystem weltweit anerkannt und 1879 auch in Deutschland eingeführt.

 

Was sehen sehbehinderte Menschen?

Mal eben beim Bäcker Brötchen holen. Eigentlich kein Problem, oder? Aber wie entscheidet man sich zwischen Körner- und Laugenbrötchen, wenn die Auslage nur wie durch eine Milchglasscheibe zu sehen ist? Wie kommt man sicher über die Straße, wenn man schon den Bordstein kaum erkennt? Wie herausfordernd ganz alltägliche Vorgänge sein können, wenn man an einer Augenkrankheit leidet, das zeigen vier Simulationsfilme in jeweils zwei bis drei Minuten.

 

Der Blindenführhund – Freund und Helfer

„Belohnen statt Bestrafen“ Moderne Führhundausbildung
ein Film vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)

Film (externer Link)

Blindenführhunde sind speziell ausgebildete Assistenzhunde (Hilfshunde oder Partnerhunde), die blinden oder hochgradig sehbehinderten Menschen eine gefahrlose Orientierung sowohl in vertrauter als auch in fremder Umgebung gewährleisten sollen. Blindenführhunde gelten nach § 33 SGB V rechtlich als Hilfsmittel. Der Blindenführhund „im Dienst“ ist an seinem weißen Führgeschirr erkennbar. Dies ist ein offizielles Verkehrszeichen, das alle Verkehrsteilnehmer zu besonderer Rücksicht verpflichtet.

 

Der Weiße Langstock

Der Weiße Langstock, einfach auch Blindenstock genannt wurde von der Französin Guilly d’Herbemont erstmals am 7. Februar 1931 der Öffentlichkeit vorgeführt.

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Oskar Picht – Blindenlehrer mit Leib und Seele

Oskar Picht ist ein Sohn der Stadt Pasewalk und das Gymnasium der Stadt trägt seinen Namen. Er selbst erhielt von 1886 bis 1891 eine fundierte pädagogische Ausbildung. Oskar Picht arbeitete als Lehrer an verschiedenen Orten und an verschiedenen Schulen. Bald interessierte ihn das Schicksal blinder und sehbehinderter Menschen und er wählte den Beruf eines Blindenlehrers.
Nach 2 jähriger Ausbildung an der Blindenschule in Berlin-Steglitz erhielt er dort auch eine Stelle als Blindenlehrer. In seiner 36. jährigen Tätigkeit (er wurde 1933 pensioniert) bemühte sich Oskar Picht intensiv das Schicksal blinder und sehbehinderter Menschen zu verbessern. In seiner Person stand den Schülern ein Lehrer, Betreuer und Techniker zur Verfügung. Die Brailleschrift wurde zu Beginn seiner Tätigkeit als Blindenlehrer mit Tafel und Stichel Punkt für Punkt geschrieben. Viele Menschen bemühten sich in dieser Zeit den blinden und sehbehinderten Menschen die Arbeitsgänge im und für den Unterricht zu erleichtern. Hierbei kamen Oskar Picht seine technische Gewandtheit und das pädagogische Verständnis für seine blinden und sehbehinderten Schüler zugute. Er bastelte viele Hilfsmittel, die den Schülern ihre Arbeit im Unterricht erleichterten.

Durch die mühselige Schreibtechnik der Brailleschrift gab es auch an der Steglitzer Schule keine nennenswerte Bibliothek in Blindenschrift. Schriftliche Arbeitsmaterialien wurden in „mühevoller Handarbeit “ mit Stichel und Tafel angefertigt. 1899 entwickelte Oskar Picht das Modell einer Blindenschreibmaschine. Dieses Modell ermöglichte durch seine sechs Tasten eine optimale Schreibweise der Brailleschrift. Viele freiwillige Helfer übertrugen mit seinen Maschinen ehrenamtlich Schwarzschrift Bücher in Blindenschrift. Betrug der Bestand der Blindenschrift Bücher 1899 etwa 1000 Bände so ist die Bibliothek dank vieler freiwilliger Helfer 1912 auf 12000 Bände angewachsen. 1907 erhielt die mehrfach verbesserte Punktschriftmaschine die volle Anerkennung der Fachwelt und wurde in Venedig bei der Schreibmaschinenmesse mit dem höchsten Preis der Goldmedaille ausgezeichnet.  

Oskar Picht und die Punktschriftmaschine erlangten Weltruhm. Die Dankbarkeit der blinden und sehbehinderten Menschen zeigte sich in vielen persönlichen Schreiben an den Erfinder. Auszeichnungen und Ehrungen erreichten ihn aus der ganzen Welt. 

Spezielle Dom-Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen

Im Schweriner Dom werden spezielle Führungen für Menschen mit Seheinschränkungen angeboten. Darüber hinaus kann ein Reliefbuch mit taktilen Bildern und Lageskizzen, sowie die dazu gehörige Beschreibung in Punkt- und Schwarzschrift direkt im Dom ausgeliehen werden.

Die Domführungen können bei der Schweriner Tourist Information (www.schwerin.de) bestellt werden auch per Telefon:  0385 -592 52 22.