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Bundesweites Jugendseminar 06.-09. Februar 2015

Audiobeitrag von Wolf-Hagen Etter, Landesvorsitzender des BSVMV. Klick

 

Bundesjugendtreffen im Ostseebad Boltenhagen

Das Bundesjugendtreffen – auch dieses Jahr wieder ein Erlebnis!

Wenn aus der ganzen Republik junge sehbehinderte und  blinde Menschen zusammenkommen, um Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen, um bei geplanten Aktivitäten auch wieder gemeinsam neue Eindrücke zu sammeln, dann ist gerade mal wieder das Bundesjugendtreffen des Blinden-und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern e.V. (BSVMV) angesagt.       

Die Veranstaltung fand dieses Jahr vom 6. bis zum 9. Februar im Aura-Hotel „Ostseeperlen Boltenhagen“ statt.

Nach der Anreise trafen bereits zum Abendessen im Speisesaal die meisten von unserer, aus verschiedenen Bundesländern stammende Gruppe zusammen ein, wobei sich bald schon gute Stimmung verbreitete. Spätestens im Rahmen der offiziellen Begrüßung um 18.30 Uhr durch Christian Leu, Jugendsprecher und dem Landesvorsitzenden Wolf-Hagen Etter des BSVMV waren wir dann mit 18 Teilnehmern vollzählig. Danach gingen wir plaudernd zum gemütlichen Teil des Abends über. 

Am Samstagmorgen gab es gegen 8.00 Uhr Frühstück. Eine Stunde später trafen wir dann Herrn Rolf Siewers. Jener hatte sich dazu bereit erklärt, uns einiges über die  Geschichte von Mecklenburg-Vorpommern zu erzählen. Sehr interessant waren seine Erläuterungen zur Namensfindung des Bundeslandes. Der erste Teil des Namens stammt, wer hätte es gedacht,  von einer Burg, welche im „Dorf Mecklenburg“ steht und Vorpommern ist im politischen Sinn die Bezeichnung des bei Deutschland verbliebenen Teiles der preußischen Provinz Pommerns. Zum Ende spielte er noch das traditionsreiche Mecklenburg-Vorpommern-Lied an.

Nach dem Vortrag von Herrn Siewers machten wir eine kurze Kaffeepause, auch um den Kopf wieder ein wenig frei zu bekommen für den nachfolgenden Vortrag. Herr Dr. Bernd Seite war bereits anwesend und wir konnten sofort mit dem zweiten Themenabschnitt des Vormittags beginnen.
Dr. Bernd Seite sprach über seine aktive Zeit als Ministerpräsident von Mecklenburg- Vorpommern. Außerdem erzählte er einiges aus seinem persönlichen Lebenslauf, worüber er einen Roman verfasst hat.  Aus diesem Werk las er uns schließlich ein Kapitel vor. 

Danach hatten wir eine zweistündige Mittagspause – wieder mit super Essen des  Aura-Hotels.

 „Wer von Euch kennt schon die Ernährungspyramide?“ Mit diesen Worten begann die Ernährungsberaterin Frau Reimann in einem Stuhlkreis mit uns sitzend ihren Vortrag. Na, ihr habt es schon vermutet, es ging natürlich um eine Erläuterung einer richtigen und ausgewogenen Ernährung. Dieses, auch teilweise schon durchgekaute Thema, konnte Frau Reimann mit Unterstützung von Frau Heise, selbst Rehabilitationslehrerin,  hervorragend verständnis- und humorvoll an uns weitertragen. Nach der Erklärung der Pyramide und deren „Ernährungsschichten“ stellte uns Frau Reimann ihren Plan für den Nachmittag mit uns vor. Das Ziel sollte ein gemeinsamer feierlicher Abend sein. Dazu wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, welche sich mit den geplanten Aktivitäten abwechseln sollten. Eine Gruppe sollte zunächst bei Frau Heise etwas über „Tischkultur“ erlernen. Dort war neben der festgelegten Anordnung von Gläsern und Co. besonders Einfallsreichtum und Phantasie gefragt. Sie gab verschiedene Vorschläge, wie man einen feierlichen Tisch zu einer Party gestalten könnte und wir konnten mit allerlei selbst hergestellter und vorgegebener Dekoration unser Werk vollenden.

Bei Frau Reimann ging es dann nach einer Kaffeepause weiter an’s Eingemachte… Nee, es ging um frische Lebensmittel! Wir stellten verschiedene gesunde Wrap-Spieße her und bereiteten als Dessert eine leckere Vanille-Quarkcreme zu.

Zum anschließenden Abendessen konnten wir dann unsere hergestellten Köstlichkeiten gegenseitig probieren. Nach dem Essen wurden die dekorierten Tische den Gruppen vorgestellt und wir kamen jeweils zu dem Schluss, dass die anderen auch ganz individuelle und schöne Ideen hatten. Danach schloss sich ein fröhlicher Abend in Geselligkeit an.

Sonntags trafen wir uns um 9.00 Uhr vor dem Hotel, um mit Kleinbussen in das phanTECHNIKUM nach Wismar zu fahren.

Anstelle von staubigen Reliquien und einem trockenem Vortrag bot uns unsere Führerin eine interaktive Reise durch verschiedene technische Epochen und Errungenschaften, welche die Entwicklung der Region Mecklenburg-Vorpommern geprägt haben. Zu befühlen war dort zum Beispiel ein riesiger Bottig zum Transport von geschmolzenem Eisen. Aber auch eine Fliegerjagdmaschine aus dem 2. Weltkrieg, welche nicht nur ein Doppeldecker, sondern ein Tripeldecker von 1917 ist. Damit soll der legendäre Manfred von Richthofen geflogen sein. Ebenfalls interessant:  einen Schiffsmotor der Gorch Fock zu ertasten

Nach dem Besuch im Museum und leckerem Mittagessen im Hotel gingen wir dann in die zu Fuß erreichbare Ostsee-Therme. Nach anfänglichen Verständnisschwierigkeiten, dass auch Blinde und Sehbehinderte ohne ausgewiesene Begleitpersonen in eine Badeanstalt gehen dürfen, hatten wir in dem einzigen Becken des Salzwasserschwimmbads dann auch eine Menge Spaß.

Auch dieser Abend klang gemeinschaftlich im Speisesaal des Aura-Hotels aus.

Am letzten Morgen stellte Herr Rudolph den Verein „Tandem-Hilfen e.V.“ vor. Er berichtete über die Aktionen und Möglichkeiten Rund um das Tandemfahren, sowie über verschiedene internationale Tandemprojekte, welche aus dem Verein hervor gegangen sind. Unsere Abschlussrunde schloss sich nahtlos daran an.

Persönlich kann ich nur sagen, dass wir alle sehr zufrieden von dem gesamten Bundesjugendtreffen waren. Der  Zusammenhalt in unserer bunt gemischten Gruppe ist besonders hervorzuheben.  Alle von uns haben Erfahrungswerte mitnehmen können. In jedem Fall sind wieder nette Kontakte entstanden und die gemeinsamen Erlebnisse werden in guter Erinnerung bleiben.

Vielen Dank an die Organisatoren Christian und Gunnar, an das Aura-Hotel-Team und an alle, die dieses Jugendtreffen wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.

Hoffentlich hat euch dieser Bericht neugierig gemacht und ihr seid beim Bundesjugendtreffen 2016 dabei!

Sina Ruthe
Teilnehmerin aus Lippe

 

 

 

 

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