Am 29.10.2015 unternahm die Jugendgruppe des Blinden-und Sehbehinderten-Vereins Mecklenburg-Vorpommern e.V. (BSVMV) zusammen mit weiteren Interessenten einen Besuch im Polizeimuseum in Hamburg. Mitglieder des Blinden- und Sehbehinderten Verbandes aus Hamburg haben sich uns angeschlossen, so dass wir insgesamt 20 Teilnehmer waren. Aus Mecklenburg-Vorpommern nahmen 11 Jugendliche teil.
Wir kamen um 11:30 auf dem Hauptbahnhof in Hamburg an, fuhren dann mit der U-Bahn zur Haltestelle Alsterdorf, dort trafen wir alle Teilnehmer aus Hamburg, anschließend gingen wir gemeinsam zum Polizeimuseum.
Geführt wird das Polizeimuseum ehrenamtlich von ehemaligen Polizisten. Herr Andreas Nusseck, der über 30 Jahre im Polizeidienst tätig war, hat uns durch das Polizeimuseum geführt.
Begonnen haben wir mit einer sehr interessanten Lesung einer ehemaligen Polizistin aus Ihrem Buch, dort schildert diese die interessantesten Begebenheiten aus ihrem Polizeialltag. Zuerst hat sie uns von ihrem ersten Einsatz bei einem Verkehrsunfall berichtet, wir konnten ihre starke Nervosität bei diesem Einsatz sehr gut nachempfinden. Anschließend erfuhren wir von einer Frau mit ihren Kindern, deren Wohnung von dem Expartner ausgeraubt wurde. Die Familie wusste nicht wohin, die Mutter war bei der Befragung durch die Polizistin sehr aufgebracht. Uns wurde sehr deutlich, was die ehemalige Polizistin bei dieser Befragung empfunden haben muss.
Nach der Lesung, die etwas über eine halbe Stunde gedauert hat, begannen wir mit der Führung. uns wurde erläutert, wie sich die Arbeit der Polizei entwickelt hat. Dabei wurde auch nicht ausgespart, was die Polizei für eine Rolle während der Nazizeit gespielt hat.
Wir haben Helme angefasst, die Polizisten während einer Demonstration tragen, um vor Steinwürfen gewappnet zu sein, eine Pistole haben wir ebenfalls angefasst, dabei wurden wir auch darüber informiert, wieviel Munition bei einem Einsatz benötigt wird.
Eine Arrestzelle, die sehr klein war, die in den 60er Jahren verwendet wurde, konnten wir ebenfalls besichtigen und haben Handschellen, die zur damaligen Zeit verwendet wurden ausprobiert. Diese Handschellen sind weltweit als „Hamburger Acht“ bekannt.
Anschließend wurden uns noch einige der 10 spannendsten Kriminalfälle aus Hamburg vorgestellt, dabei entstand auch eine Diskussion über die Resozialisierung von Straftätern, die schlimme Gewaltverbrechen verübt haben. Die beiden Polizisten haben während der Führung sehr deutlich gemacht, dass die Arbeit von Polizisten auf jeden Fall respektvoll gewürdigt werden soll. Natürlich gibt es auch unter Polizisten alle gesellschaftlichen Strömungen, trotzdem ist die Arbeit der Polizei für unsere Sicherheit unersetzlich.
Nach einer ungefähr dreistündigen Führung machten wir uns wieder auf den Heimweg. Für alle Teilnehmer war dies eine sehr aufregende und interessante Führung.
Christian Leu
Jugendsprecher des BSVMV
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