9 sebehinderte und blinde Teilnehmer und ihre Partner nahmen das Angebot des Vereins „Tandem-Hilfen e.V.“ Vom 21. bis 24.09.2017 wahr. Komplettiert wurde die Gruppe durch die zuverlässigen Piloten des ADFC Wismar sowie Hermann Ohrner und dessen Schwiegersohn.
Am ersten Tag trafen wir uns bei Kaffee und Kuchen. Bei einer kurzen Begrüßung stellten sich alle erst einmal stimmlich wahrnehmbar vor. Wir besprachen kurz den gesamten Ablauf und dann ging es auch schon an die Tandems. Drei Paare waren schnell gebildet, da die Partner als Piloten fahren wollten. Die allein Angereisten vertrauten sich den erfahrenen Piloten an. So konnten wir Auf- und Abstieg üben, notwendige Kommandos absprechen und die ersten Probefahrten auf der Strandpromenade wagen. Alle trugen schmucke Helme.
Am nächsten Vormittag erkundeten wir den östlichen Teil Boltenhagens. Wir fuhren zur Weißen Wiek. Bei den Erklärungen über die Umgebung konnten wir nebenbei das Auf- und Absteigen, das zügige Anfahren, das Fahren in der Gruppe und die Beinmuskeln trainieren. Nachdem wir uns mittags im Haus gestärkt hatten, fuhren wir am Nachmittag in die westliche Richtung des Ortes nach Redewisch. Nach einer Kaffeepause ging es zurück zum Haus Waldfrieden. Wir hatten unsere ersten 20 km geschafft, und es hat niemand aufgegeben. Petrus meinte es an den beiden Tagen gut mit uns. Wir hatten keinen Wind und sonniges oder leicht bewölktes Wetter.
Am zweiten Tag führte Hermann Ohrner die Gruppe nach Klütz zum Schloss Bothmer. Da er Mitglied des Schlossvereins ist, gab es eine Führung durch den Park gratis. Anschließend umrundeten wir den gesamten Park und fuhren zurück nach Boltenhagen. Wie am ersten Tag ging es nach dem Essen gegen 14:00 Uhr wieder auf die Räder. Dieses Mal war ein Hofladen in Steinbeck unser Ziel. Die Hügel waren schon etwas zu spüren, aber man wurde ja mit Kaffee und Kuchen belohnt. Wir waren schon zügiger unterwegs und alle ließen sich mutiger die Hügel abwärts rollen. Zu Hause angekommen, hatten wir am zweiten Tag 32 km in den Beinen und spürten auch, wo wir auf dem Sattel gesessen hatten.
Abends nach dem Essen haben wir immer gemütlich zusammen gesessen und noch einmal den Tag ausgewertet. Da stellte sich heraus, dass Einer dem Anderen vertrauen muss, dass das Fahren in einer Gruppe gelernt sein will und dass man im Tandem die Krafteinteilung erspüren muss.
Insgesamt sind wir 50 km geradelt.
Als Organisator bin ich den Teilnehmern sehr dankbar. Alle waren bemüht, dass die Schnuppertage eine harmonische und entspannte Freizeit wurden. Meine Hoffnung ist, dass wieder Tandems gekauft werden und diese vielleicht bei „Tandem für alle“ 2018 in Boltenhagen auftauchen.
Mein besonderer Dank gilt hier noch einmal den Piloten, ohne deren Hilfe man so eine Freizeit nicht durchführen könnte. Sie waren nicht nur Piloten. Auch bei vielen notwendigen Handreichungen waren sie immer zur Stelle.
Und nicht zuletzt gilt ein großes Dankeschön Heinz Kozdon, der sich bereit erklärt hat, die Tandems für uns fahrbereit zu machen.
Ich kann es selbst kaum glauben aber es waren schon die fünften Schnuppertage. Aus der Gruppe heraus kamen Anregungen, die wir berücksichtigen werden. Ich kann nur alle ermuntern, sich für neue Schnupperkurse anzumelden, denn es wird schnell Spaß am Fahren daraus.
Waltraud Günzler
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