Ein Jahr schien, „wie im Fluge“ vergangen. Am 3. Oktober war es dann wieder einmal so weit. Nahezu aus allen Teilen unseres Landes reisten 15 Damen und Herren Senioren an, um in unserem Aura-Hotel “Ostseeperlen Boltenhagen“ an dem diesjährigen Seniorenseminar teilzunehmen. Die Erwartungen waren sehr groß, hatte doch Bernd Uhlig, als Organisator, auch zuständig für die Leitung und Moderation, mit viel Liebe wieder ein vielseitiges und interessantes Programm vorbereitet.
Zum Anreisetag, am Nachmittag fand sich die Runde zusammen, stellten sich die Teilnehmer vor und Frau Arnold, die Leiterin des Aura-Hotels informierte uns über all das, was sich seit dem letzten Seminar, in und um die Einrichtung getan hat und machte uns auf viele Neuerungen aufmerksam. So zum Beispiel die Umgestaltung des Medienraumes („Entschlackung, mit Erweiterung der Hörbücherbestände, einer Leseecke mit Lesesessel und einer Lichtprojektecke. Nun steht auch ein Klavier im Café.) Diejenigen, die zwischenzeitlich nicht mehr in Boltenhagen waren, kamen dabei ganz schön ins Staunen. Frau Arnold verriet uns auch, dass einige neue Kurse in Vorbereitung sind; vielleicht gelingt es sogar einen Tanzkurs für Blinde und Sehbehinderte anzubieten. Wäre toll! Besonders erfreut waren alle Teilnehmer darüber, dass es gelungen ist, seit Oktober einen blinden jungen Mann zu beschäftigen, der sich zur Zeit einarbeitet und besonders unseren blinden Gästen eine große Hilfe sein wird.
Unsere beiden „Musikusse“, Jürgen Fischer am Klavier und Karl-Heinz Ott mit dem Akkordeon, nutzten die Gelegenheit und forderten uns dann am Abend gleich zum Mitsingen heraus.
Der Vormittag des zweiten Tages war ganz und gar dem „Kreativen Gestalten“ gewidmet. Frau Birgit Schön-Schneider(Künstlerin aus Boltenhagen) hatte sich vorgenommen, mit uns und jeder für sich selbst, einen Fisch aus „Knetbeton“ zu gestalten. Wie schon im vergangenen Jahr beim Malen, waren auch hier anfangs die meisten skeptisch und hatten sich nicht zugetraut, so etwas überhaupt zu Stande zu bekommen. Stolz über die ungeahnte Kreativität und dem was sie am Ende des Vormittags geschaffen hatten, konnte dann jeder seinen „eigenen Fisch“ mit nach Hause nehmen. Das wir auch noch alle viel Spaß und Freude dabei hatten, war nicht zuletzt der guten Vorbereitung und Anleitung durch Birgit Schön-Schneider und Julia zu verdanken, die sich ebenso wie wir schon auf das nächste Jahr freuen.
Der Optiker Herr Karwath aus Schwerin, informierte uns dann am Nachmittag über Sehhilfen und Neues aus dem Low Vision-Bereich für hochgradig Sehbehinderte. Dazu hatte er einige Sehhilfen mitgebracht. Gleichzeitig stellte er uns auch noch die „Orcam-Brille“ vor.
Entsprechend dem Plan ging es dann am dritten Tag nach Neukloster. Dort wurden wir bereits von Frau Burczyk, der Geschäftsführerin des Vereins der Blindenwohlfahrt und Ihrer Kollegin, zu einer Führung durch den Wohnbereich erwartet. In zwei Gruppen aufgeteilt haben uns dann eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter durch die beiden sehr schön ausgestatteten Häuser geführt. Die Einzel- und auch Doppelzimmer sind sehr geräumig und schön eingerichtet. Es gibt vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten, Tagespflege und auch einen ziemlich großen Bereich für Wassergymnastik und Schwimmen. Bei diesen vielen Beschäftigungsmöglichkeiten, der aufmerksamen Betreuung und dem sehr netten Umgang miteinander verwundert es nicht, wenn so wie uns gesagt wurde, die Warteliste ziemlich lang ist. Von der guten Qualität des Essens konnten wir uns zum Abschluss unseres Besuchs dann auch noch beim Mittagessen überzeugen. Wie schon bei unserem letzten Besuch der Werkstätten vor zwei Jahren waren wir auch dieses Mal sehr beeindruckt von dem was wir da erleben durften. Vielen Dank an Frau Burczyk und ihrem Team.
Den erlebnisreichen Vormittag haben wir dann mit einem Besuch des Hafens in Wismar abgerundet. Und danach ging es wieder zurück nach Boltenhagen. Spätestens hier haben wir gemerkt, dass die Zeit viel zu schnell vorüber geht. Zum Glück hatten wir ja noch einige interessante Veranstaltungen vor uns.
Der vorletzte Tag begann dann mit der Einführung in die Yogatechniken. Frau Bruni Romer gab uns als erstes im Rahmen eines Kurzvortrages einen Einblick zu Hintergründen und den einzelnen Elementen des Yoga. Danach ging es zur Sache. Unter sehr fachgerechter und einfühlsamer Anleitung konnten wir dann selbst erste Erfahrungen mit Sanften Körperübungen, Atemübungen, Entspannung und Meditation machen. Im Ergebnis des Vormittags nahmen sich einige sogar vor, die gelernten Übungen auch zu Hause mal auszuprobieren. Dazu gab Frau Romer auch gleich noch ein paar Hinweise mit auf den Weg.
Den leisen Übungen am Vormittag folgten dann am Nachmittag etwas lautere Töne. Es war ein Trommel-Workshop für Senioren, mit Birgit Engel auf den wir alle schon sehr gespannt waren, angesagt. Sehr eindrucksvoll und mit einem großen Erfahrungsschatz gab uns Frau Engel eine Einführung in die verschiedenartige Welt der Rhythmen. Dabei lernten wir viele uns zum Teil bis dahin unbekannte Trommeln und Instrumente kennen und durften sie auch ausprobieren. Zum Abschluss konnte sich jeder für eine Trommel bzw. ein Instrument entscheiden mit dem er „Musik“ machen wollte. Unter Leitung von Birgit Engel klang unser „gemeinsames Konzert“ zum Schluss gar nicht so schlecht.
Durch die Rhythmen in Schwung gekommen, freuten wir uns schon auf unseren Abschlussabend, bei dem natürlich auch wieder getanzt werden konnte. Zum Tanz eingeladen hatte Bernd Uhlig auch die Teilnehmer des iPhone Kurses. Mit Herrn Arnold als Discjockey, blieb die Tanzfläche, wie es bei Senioren ebenso ist kaum leer. Es wurde so wieder ein sehr schöner Abend bei dem natürlich auch erste Ideen für das nächste Seniorenseminar entstanden.
Nach einem Morgenspaziergang am Strand trafen sich dann noch einmal alle Teilnehmer zu einer Auswertung und einem Gedankenaustausch für ein neues Seminar zu der auch wieder Frau Arnold eingeladen war. In der Auswertung und dem Ausblick auf ein Neues, gab es von allen Teilnehmern ein positives Feedback. Durchweg kam zum Ausdruck, dass die Vorträge und Veranstaltungen sehr gut ausgewählt und interessant waren und für jeden etwas dabei gewesen sei. Das spiegelte sich nicht zuletzt in dem Dank an dem Leiter und Moderator und seiner Frau wieder. So war die Bitte an ihn nicht verwunderlich, für das nächste Jahr wieder ein Seniorenseminar vorzubereiten. Dazu wurden im Laufe unseres Abschlussgesprächs sofort eine Reihe von Themenvorschlägen zusammengetragen. Das wieder alle zum nächsten Seminar kommen wollen werte ich und meine Frau als Anerkennung für die umfassende Vorbereitung und die Durchführung des Seminars.
Nach dem Mittagessen ging es dann für alle Teilnehmer gut gelaunt wieder in ihre Heimatorte zurück.
Im Namen aller Teilnehmer und auch persönlich möchte ich mich auch in diesem Jahr wieder ganz besonders bei der Leiterin der „Ostseeperlen Boltenhagen“, Frau Arnold und ihrem Team ganz herzlich für die umsichtige und gute Betreuung, bei Herrn Bannert von der Landesgeschäftsstelle für seine gute Unterstützung in der Vorbereitung sowie bei der Krankenkasse, AOK Nord- Ost, für die finanzielle
Förderung bedanken.
Landesbeauftragter des BSVMV der Fachgruppe Senioren
Bernd Uhlig
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