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Oskar Picht

Oskar Picht, geboren am 27. Mai 1871 in Pasewalk, gestorben am 15. August 1945 in Potsdam-Rehbrücke, war der Erfinder einer Punktschriftmaschine für blinde Menschen.

Sein Leben

Oskar Picht war der Sohn des Bäckermeisters Wilhelm Picht und seiner Frau Hermine. Sein Geburtshaus befand sich in der Marktstraße 3 und wurde im April 1945 zerstört. Er besuchte in Pasewalk die Stadtschule und später die Höhere Knabenschule. Von 1886 bis 1891 war er am Staatlichen Lehrerseminar in Pölitz. Von 1891 an war er drei Jahre lang Lehrer in Marienthal, danach in Bahn im Kreis Greifenberg. Dann entschied sich Picht für den Beruf des Blindenlehrers. Das nötige Wissen erwarb er von 1897 bis 1899 an der Staatlichen Blindenanstalt in Berlin-Steglitz. Nach seiner Ausbildung arbeitete er dort für einige Jahre. 1899 entwickelte Picht die erste brauchbare deutsche Punktschrift-Bogenmaschine (für Papierbögen; daher der Name) für die er am 6. Mai 1901 das erste Gebrauchsmuster erhielt. Bis zum Jahr 1932 meldete Picht noch neun weitere Gebrauchsmuster an. Am 24. April 1902 heiratete er Margarete Charlotte Conrad, mit der er 3 Kinder hatte. 1910 entwickelte er den ersten deutschen Punktschrift-Streifenschreiber (kurz Stenomaschine – für gerollte Papierstreifen als Medium). 1912 (andere Quellen sagen 1910) wurde Picht Direktor der Provinzial-Blindenanstalt in Bromberg, 1920 bis 1933 war Picht Direktor der Staatlichen Blindenanstalt in Berlin-Steglitz. Als erster Deutscher hielt Picht im Jahr 1924 einen Rundfunkvortrag über das Blindenwesen. Er ließ den ersten Blindenfilm „Unsere Blinden und ihre Welt“ drehen. Nach der Versetzung in den Ruhestand zog Picht 1934 in das Blindenheim Potsdam-Rehbrücke. Oskar Picht wurde auf dem Friedhof in Bergholz-Rehbrücke beigesetzt, wo sich heute aber nur noch ein Ehrengrabstein befindet.

Auszeichnungen und Ehrungen

Goldene Medaille auf der internationalen Schreibmaschinenausstellung in Venedig, 1907

Verdienstkreuz für Kriegsblindenhilfe, 1917

Ehrenmitglied des Blindenvereins für die Provinzen Brandenburg und Kurmark, 1933.

In seiner Geburtsstadt Pasewalk war bereits 1984 ein Picht-Denkmal eingeweiht worden.

Umbenennung des Pasewalker Gymnasiums in Oskar-Picht-Gymnasium Pasewalk, November 1999.

Seit dem Jahr 2000 wird für herausragende soziale und schulische Leistungen der Oskar-Picht-Preis an Absolventen des Gymnasiums verliehen.

Eine Gedenktafel für Oskar Picht findet man in der Rothenburg-Straße 14 in Berlin-Steglitz!

 

Quelle: Wikipedia-Enzyklopädie