Das Auto- und Motorradfahren für blinde und sehbehinderte Menschen wurde auch in 2017 wieder in Zusammenarbeit mit dem Motorsport- und Verkehrsschulungsverein Peenemünde e.V. auf dem Flugplatz in Peenemünde veranstaltet.
Das Fahrerlebnis fand am 08. Juli 2017 statt.
Kann es sein? Ja, es sind nun schon 15 Jahre, wo „Träume wahr werden“.
Am 08. Juli hat die Verkehrswacht Usedom-Peene e.V. zusammen mit dem Peenemünder Motorsport- und Verkehrsschulungsverein Peenemünde e.V. und dem Ehepaar Ina und Dirk Löschke aus Wolgast, gemeinsam mit einem Team von vielen fleißigen Helfern, das Auto- und Motorrad fahren nun schon zum 15. Mal durchgeführt.
Der Einladung sind 110 Betroffene mit ihren Begleitpersonen gefolgt, um auf der Trainingsstrecke beim Peenemünder Flugplatz bei schönstem Wetter einige Runden zu drehen.
12 Fahrschulen mit 18 Autos aus der Region, sowie aus Grimmen und Stralsund, Motorradfahrer vom Peenemünder Verein und von den „Old Boys“ aus Wolgast, haben es kostenlos möglich gemacht.
Als Überraschung brachte Ronald Müller von der gleichnamigen Fahrschule aus Zinnowitz einen LKW und einen Reisebus mit.
Der Sinn dieser Veranstaltung besteht nicht nur darin, das blinde und sehbehinderte Mitbürger einmal selber Auto fahren oder als Sozius auf dem Motorrad sich den Wind um die Nase wehen lassen können, nein, es soll die Akzeptanz und Sensibilität der anderen Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr gegenüber dieser Personengruppe erhöht werden.
Wie es sich aus Gesprächen mit vor Ort befindlichen Fahrlehrern ergab, wird dieses auch zunehmend im Fahrschulunterricht eingebaut.
Zu den Gästen dieser Veranstaltung gehörten auch die Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung Frau Stefanie Drese, die Landrätin des Kreises Vorpommern-Greifswald Frau Dr. Barbara Syrbe und der Amtsvorsteher des Amtes Usedom-Nord Herr Christian Höhn. Sie schauten sich auf dem Veranstaltungsgelände um, hier war der Tierpark Wolgast mit einem Alpaka und einem Frettchen unterwegs, die Blindenführhundschule Schubert aus Müncheberg hat hier gezeigt, wie diese Blindenführhunde ausgebildet werden. Sehr interessant haben unsere Gäste dann bei der Firma ALU aus Hamm zugeschaut und waren erstaunt, was es für Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte gibt. Es wurde die „Orcam“ vorgestellt, eine kleine Kamera mit Sprachausgabe an einem Brillengestell, die es blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, sich selbstständig im Alltag zu bewegen, diese Kamera erfasst alles und beschreibt es dem Betroffenen.
Musikalisch umrahmt wurde diese Veranstaltung vom Spielmannszug Barth 1967 e.V.
Die Ministerin Frau Drese ist hier auch selbst mit einer sogenannten „Schlafbrille“ blind Auto gefahren und konnte so einmal spüren, was es für Kraft kostet.
„Die ganze Veranstaltung war ein tolles Erlebnis. Ich möchte mich bei der Familie Löschke, ihren vielen Helfern und auch bei den netten und geduldigen Fahrlehrern bedanken, die mit viel Engagement bei der Sache waren. „ Dieses war die Meinung der Ministerin zum gelungenen Nachmittag.
Wenn man bedenkt, dass wir im Jahr 2003 mit 4 Personen und 2 Motorrädern angefangen haben und wie groß die Veranstaltung jetzt geworden ist, kann man nur an alle ehrenamtlichen Helfer dieser langen Zeit, ein herzliches Danke sagen.
In den 15 Jahren waren 1147 betroffene Teilnehmer dabei. Diese Veranstaltung war und ist für alle Teilnehmer kostenfrei. Die Einnahmen aus dem Verkauf von selbstgebackenem Kuchen durch die Mitglieder des PMV, sowie Spenden der Teilnehmer (insgesamt 613,00 €) sollen der Förderschule zur individuellen Lebensbewältigung in Zirchow zu Gute kommen.
Kommentare